Atomkraftgegner beginnen am Freitag Mahnwache vor dem AKW Grohnde

In der Nacht zum 19. September verließ nach Augenzeugenberichten der Atomfrachter Atlantic Osprey den britischen Hafen Workington, nachdem das Identifikationssignal zur Ortung des Schiffes abgeschaltet wurde. „Das machen nur Schmuggler, Piraten und eben Atomfrachter“, sagte der Atomexperte Heinz Smital von Greenpeace im Nordwestradio.

Es wird befürchtet, dass die plutoniumhaltigen Mischoxidbrennelemente für das AKW Grohnde an Bord sind. Trotz Ablehnung durch den Kreistag Wesermarsch und den Stadtrat Nordenham und Intervention von Oppositionsparteien im niedersächsischen Landtag muss damit gerechnet werden, dass das Schiff zum Wochenende in Nordenham anlandet.

„Anstatt die Atomkraftwerke sofort still zu legen werden aus Gewinnstreben von E-ON durch die Transporte des gefährlichsten Stoffes, den die Menschheit kennt, die Risiken noch erhöht,“ erklärt Bernd Schlinkmann vom Anti-Atom-Plenum Weserbergland. „Das Plutonium muss vielmehr in Sellafield in Glas eingeschlossen werden und später einer möglichst sicheren dauerhaften Lagerung zugeführt werden.“

Die Atomkraftgegner der Regionalkonferenz Grohnde abschalten haben Proteste entlang der möglichen Transportstrecke angekündigt und informieren auf ihrer Homepage (www.grohnde-abschalten.de) regelmäßig über den aktuellen Stand. Ab Freitag um 18:00 Uhr wird eine Dauermahnwache vor dem Atomkraftwerk in Grohnde bis zum Ende dieses Transportes abgehalten.

  • MOX-Schiff hat englischen Hafen verlassen
    19. September 2012 – Das Plutonium-Transportschiff “Atlantic Osprey” hat nach Angaben von Atomkraftgegner den englischen Hafen Workington verlassen. Ob die angekündigte Überführung eines LKW, der MOX-Brennelemente für das deutsche AKW Grohnde geladen hat, stattfindet oder nicht, ist bislang nicht bekannt. Nach Angaben der Stromkonzerne sind noch etwa 100 derartige Transporte geplant. Entlang der Transportstrecken in Deutschland kündigen zahlreiche Initiativen Proteste an.
  • Protest-Paddeln gegen MOX auf der Weser
    19. September 2012 – Für Sonntag, 23.9., rufen Atomkraftgegner zu einem “Protestpaddeln” auf der Weser, nahe des Umschlagplatzes für den LKW vom Schiff aufs Land auf. Anlass ist der erwartete Plutonium-Transport aus England zum AKW Grohnde. Bislang liegt das Schiff im engländischen Hafen Workington.