Ferien: Zeit der unbemerkten Atomaktivitäten?

In der Regel verbinden alle die Ferienzeit mit Sommerpause. Atomkraftgegner aus dem Münsterland meinen, dem ist leider nicht ganz so: Atomindustrie und Atompolitik sind weiterhin aktiv und hoffen, dass möglichst viele aus der Bewegung Urlaub vom Widerstand machen…

Für die AKW in Lingen und Grohnde wurden die Katastrophenschutzpläne überarbeitet und liegen nun in einigen Gegenden für die Bevölkerung zur Einsicht aus. Ganz nach dem Motto, im Sommer interessiert das keinen. Einsehen können die Pläne nur BewohnerInnen von Landkreisen, die zumindest teilweise in der 25 KM-Zone rund um die AKW liegen. Wer weiter weg wohnt, hat kein Anrecht auf Einsicht. Nach Protesten haben nun einige Kreise die Pläne im Internet veröffentlicht. Grundsätzlich liegen die Pläne aber nur in den Kreishäusern selbst aus, der für das AKW Emsland in Lingen. Die Pläne dürfen nicht kopiert oder abfotografiert werden und man sitzt die ganze Zeit unter Beobachtung eines Mitarbeiters über zwei dicken Aktenordnern. Fragen können natürlich nicht beantwortet werden, sondern müssen schriftlich eingereicht werden.

Still und heimlich sollte ein Atomtransport Mittwoch Nacht aus der GKSS Geesthacht zum Seehafen Nordenham durchgeführt werden. 25 abgebrannten Brennelemente aus dem 2010 abgeschalteten Forschungsreaktor werden zur Wiederaufarbeitung Richtung USA verschifft. Der Atommüll wurde mit zwei LKW in Polizeibegleitung abgeholt, fuhr mit erhöhter Geschwindigkeit durch die Ortschaft Geesthacht und war nach Aussagen eines begleitenden Journalisten auch auf der Autobahn mit 100 km/h unterwegs, obwohl in dem Abschnitt nur 80 km/h erlaubt sind. Da Atommüll aber auch in den USA nicht weggezaubert werden kann, lehnen wir diesen gefährlichen Atommülltourismus ab.

Gleiches gilt für die Pläne den Jülicher oder Ahauser Atommüll in die USA zu verschiffen. Um sich darüber einen besseren Überblick zu verschaffen, hat die BI-Ahaus nun einen Fragenkatalog an Ministerpräsidentin Hannelore Kraft geschrieben.

Über ein Jahr nach der Katastrophe von Fukushima beginnt die Überprüfung der Urananreicherungsanlage Gronau und der Brennelementefabrik Lingen. Das Ganze geschieht hautpsächlich per Fragenkatalog der Reaktorsicherheitskommission und Entsorgungskommission des Bundesamtes für Strahlenschutz, die von den Betreiberfirmen beantwortet werden. Bereits jetzt ist jedoch klar: Die Anlagen sind nicht gegen Flugzeugabstürze und Großbrände gesichert und gerade die UAA Gronau produziert täglich jede Menge Uranmüll.

Quelle (Auszug): www.sofa-ms.de; 28.07.2012