Samstag: Symbolische Blockade der deutschen Urananreicherungsanlage

Karsamstag (7. April) wird der Betrieb der einzigen deutschen Urananreicherungsanlage (UAA) im westfälischen Gronau symbolisch blockiert. Im Rahmen der bundesweiten Ostermarschaktionen der Friedensbewegung wird dabei vor der Feuerwehrzufahrt der Urananreicherungsanlage (Anlagenrückseite, Lerchenweg) von 12.00 Uhr bis 13.00 Uhr demonstriert.

Ortsschild GronauDie Aktion richtet sich gegen jegliche militärische und „zivile“ Nutzung der Atomenergie. Organisiert wird der Protest vom Natur- und Umweltschutzverein Gronau (NUG) in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau.

Für die Anti-Atomkraft- und Friedensbewegung steht fest: Gerade bei der Urananreicherung mit Zentrifugen, wie sie in Gronau betrieben wird, ist es grundsätzlich möglich, Uran für den Bau von Atomwaffen vorzubereiten. Das wird auch von offiziellen Stellen nicht bestritten. Auch der Iran, dem Atomwaffenabsichten nachgesagt werden, betreibt seine Urananreicherung nach dem Zentrifugenverfahren.

Weiterhin soll mit der Aktion an der Feuerwehrzufahrt verdeutlicht werden, dass bei einem schweren Störfall in der Urananreicherungsanlage kein Katastrophenschutz möglich ist. Hierzu erklärt Udo Buchholz als Nachbar der Anlage und als Vorstandsmitglied des Bundesverbandes Bürgerinitiativen Umweltschutz:

„Die Feuerwehrzufahrt täuscht eine falsche Sicherheit vor. Direkt nach dem Zufahrtstor ist ein weiterer Zaun und darin befindet sich kein Tor, durch das Rettungsfahrzeuge fahren könnten. Bei einem Brand in der Urananreicherungsanlage oder im Freilager für Uranhexafluorid droht Gronau eine Katastrophe. Schon vor zwei Jahren wurden erhebliche Mängel beim Katastrophenschutz deutlich, als ein Arbeiter in der Urananreicherungsanlage verstrahlt wurde. Im ansonsten gut ausgestatteten Gronauer Krankenhaus konnte er nicht behandelt werden. Wo aber könnten 100 oder noch mehr verstrahlte Menschen versorgt werden?“

Von der Feuerwehrzufahrt aus sind die Ausbaustufe der Urananreicherungsanlage und die Baustelle für das Uranoxid-„Zwischen“lager gut sichtbar. Hier sollen zukünftig 60.000 Tonnen Uranoxid gelagert werden.

  • Weitere Informationen zur Gronauer Urananreicherungsanlage findet man im Internet unter www.aku-gronau.de
  • Urananreicherung in Gronau erreicht Maximum
    11. Oktober 2011 – Es ist ein falsches Spiel: nur wenige Monate, nachdem Deutschland sich dem Atomausstieg verschrieben hat, erreicht die Urananreicherungsanlage im westfälischen Gronau ihr Produktionsmaximum. Nach erfolgreichem Ausbau wird nun jedes dreizehnte AKW weltweit mit deutschem Atombrennstoff betrieben. Atomkraftgegner fordern die Bundesregierung auf, die Anlage umgehen zu schließen.

Quelle: bbu-online.de; 06.04.2012